Rauchmelder

Brandschutz beim Dachausbau: Darauf müssen Sie achten

Der Raum unter dem Dach kann mit einem Ausbau zu einem echten Hingucker werden. Damit die Freude über einen neuen zusätzlichen Raum nicht getrübt wird, müssen beim Dachausbau aber auch einige wichtige Anforderungen an den Brandschutz berücksichtigt werden. Wir zeigen Ihnen hier, welche Brandschutzvorschriften Sie bei der Sanierung und dem Ausbau des Dachs beachten müssen. 

Mit 75 Prozent stellen Dächer die größte Gruppe der von Bränden betroffenen Bauteile dar. Umso wichtiger ist es, beim Dachausbau auf einen ausreichenden Brandschutz zu achten.

Der Brandschutz im Dachgeschoss beginnt bereits mit der Planung des Ausbaus. Das Thema Brandschutz ist in den jeweiligen Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer geregelt – und fällt teilweise recht unterschiedlich aus. Grundsätzlich muss der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt werden.

Unser Tipp: Wenn Sie vorhaben, Ihr Dach auszubauen, sollten sie unbedingt einem Fachmann kontaktieren. Denn dieser übernimmt nicht nur die Planung und die ordnungsgemäße Ausführung des Dachausbaus, sondern sorgt auch für den nötigen Brandschutz damit alles den Bestimmungen in Ihrem Bundesland entspricht.

Wichtiger Hinweis: Wussten Sie, dass in der Regel der Dachausbau genehmigungspflichtig ist? Planen Sie, Ihr Dach auszubauen, müssen Sie sich an das zuständige Bauamt wenden und sich nach dem örtlichen Bauantragsverfahren erkundigen.

Gut zu wissen: Die Gebäudeklasse bestimmt den Brandschutz

Welche Vorgaben beim Dachausbau berücksichtigt werden müssen, hängt auch von der Gebäudeklasse ab, der das jeweilige Haus angehört. Je höher die Gebäudeklasse, desto strenger ist der Brandschutz geregelt.

Wenn die oberste Geschossebene sieben Meter über dem umgebenden Erdreich liegt, kommen erhöhte brandschutztechnische Anforderungen auf Sie zu. Diese haben deutliche Auswirkungen auf die Kosten des Ausbaus.

Brandschutz-Anforderungen an Baustoffe für den Dachausbau

Die Landesbauordnungen unterscheiden Baustoffe nach den Anforderungen an ihr Brandverhalten. Unterschieden werden nichtbrennbare, schwerentflammbare und normalentflammbare Baustoffe. Leicht entflammbare Baustoffe dürfen nicht verwendet werden. Es sei denn, die Verbindung mit anderen Baustoffen verbessert ihr Brandverhalten.

Baustoffe werden entsprechend ihres Brandverhaltens in Baustoffklassen eingeteilt. National erfolgt das in Deutschland nach der Norm DIN 4102-1. Baustoffe werden grob in die Klassen nicht brennbar (A1 und A2) und brennbar (B1 bis B3) eingeteilt. Seit 2001 existiert dazu parallel die europäische Norm EN 13501-1. Baustoffe, die nach DIN 4102-1 klassifiziert wurden, müssen auf dem Baustoff, einem Beipackzettel oder der Verpackung entsprechend gekennzeichnet werden.

Bauteile für den Dachausbau mit Brandschutzfunktion

Bauteile wie Wände, Decken und Stützen werden nach der Landesbauordnung unterschieden in feuerbeständige, hochfeuerhemmende, und feuerhemmende. Die Feuerwiderstandsfähigkeit bezieht sich für tragende und aussteifende Bauteile auf deren Standsicherheit im Brandfall. Bei raumabschließenden Bauteilen bezieht sich die Feuerwiderstandsfähigkeit auf deren Widerstand gegen die Ausbreitung eines Brandes.

Um die Brandschutzvorschriften einzuhalten, wählt man beim Dachausbau eine Konstruktion aus nicht brennbaren Baustoffen. Alternativ können tragende Bauteile aus brennbaren Materialien mit einer Brandschutzbekleidung aus nicht brennbaren Baustoffen umkleidet werden.

Bauteile werden entsprechend ihrer Feuerwiderstandsdauer in verschiedene Feuerwiderstandsklassen eingeteilt. Die Klassifizierung regelt in Deutschland gleichberechtigt die deutsche Norm DIN 4102-2 und die neue europäische Norm DIN EN 13501-2. Die deutsche Norm unterteilt die einzelnen Klassen in die Anzahl der Minuten, die das Material einem Feuer standhalten würde, so ergeben sich Klassifizierungen wie F 30, F 60, F 90, F 120 und F 180. Die europäische Norm ist weitaus genauer, denn sie berücksichtigt die Tragfähigkeit der Materialien, den Raumabschluss und die Wärmedämmung.

  • Besonders wichtig für den Brandschutz beim Dachausbau ist das Thema Dämmung. Zwar geht von Wärmedämmungen grundsätzlich keine höhere Brandgefahr aus, wenn sie fachgerecht eingesetzt wird und mögliche Brandentstehungsrisiken so gut wie möglich minimiert werden.

    Wer aber den Brandschutz beim Dach erhöhen möchte, sollte bei der Dachdämmung auf Dämmstoffe mit guten Brandschutzeigenschaften achten. Hier eignen sich mineralische Dämmstoffe wie Glas- oder Steinwolle besonders gut. Im Brandfall hemmen sie die Ausbreitung von Feuer und schaffen damit wertvolle Zeit für Rettungsmaßnahmen.

    Ab einer Gebäudehöhe von sieben Metern müssen schwer entflammbare Dämmstoffe und Verkleidungen eingesetzt werden. Zudem muss die Dämmung für das ausgebaute Dachgeschoss immer den Brandschutzvorgaben der Bauaufsicht entsprechen und fachgerecht montiert werden.

    Alle Infos zum richtigen Dämmmaterial
  • Auch über das Einziehen von Brandwänden in das Dachgeschoss sollte nachgedacht werden, um den Brandschutz zu verbessern. Die Regelungen für Wände, die Bränden besonders lange standhalten, sind je nach Bundesland unterschiedlich. Brandwände sind bei Gebäuden der Gebäudeklasse 1-3 mindestens bis unter die Dachhaut zu führen und dürfen nicht von brennbaren Teilen des Dachs überbrückt werden. Öffnungen sind in diesen Wänden unzulässig.

    Klären Sie auch die Möglichkeit, ob ein weiterer Rettungsweg geplant werden kann. Im ausgebauten Dach besteht die Möglichkeit, über ein Dachflächenfenster einen zusätzlichen Rettungsweg zu schaffen. Auch hier lohnt sich ein Blick in die jeweilige Landesbauordnung. Denn es gibt spezifische Anforderungen an die Anordnung und Größe von Fenstern, die als Rettungswege dienen.

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