Dämmung

Für jedes Bauprojekt das richtige Dämmmaterial

Wer in seinem Zuhause eine Dämmung einbauen will, hat die Qual der Wahl. Für jedes Einsatzgebiet gibt es verschiedene Dämmstoff-Alternativen. Wir zeigen, welches Material für Ihr Projekt das Richtige ist.

Eine Dämmung ist zwar eine oft kostenintensive, aber auch effektive Maßnahme, um langfristig Energie- und Heizkosten einzusparen. Ob am Dach, an der Fassade, an Geschossdecken oder im Keller: Zunächst stellt sich immer die Frage, welcher Gebäudeteil gedämmt werden soll. Anschließend wird entschieden, welche Dämmmaßnahme basierend auf Ihren Anforderungen und Ihrem Budget die Richtige ist.

Wichtiger Hinweis: Bei der Planung der Wärmedämmung müssen Sie unbedingt die geltenden gesetzlichen Bestimmungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) berücksichtigen. Denn der Gesetzgeber sieht bestimmte Pflichten für Hauseigentümer vor – insbesondere im Hinblick auf die Dämmung der Immobilie.

Finden Sie die richtige Dämmmaßnahme für Ihr Bauprojekt

Ob Fassade oder Dach, sie haben verschiedene Möglichkeiten, welche Dämmmaßnahme für Ihr Bauprojekt und Ihr Budget die Richtige ist. Maßnahmen wie eine Kerndämmung der Fassade oder eine Zwischensparrendämmung am Dach eignen sich für alle, die keine großen Kosten bei Ihrem Bauprojekt haben möchten. Besonders effizient aber auch kostenintensiver gestalten sich Dämmverfahren wie Wärmeverbundsysteme (WDVS) für Fassaden oder Aufsparrendämmungen als Dachdämmung.

Wir empfehlen unseren Kunden für die Dämmung von Außenwänden Dämmstoffplatten zu nutzen. Für Hohlräume eignen sich eher Schüttungen und für verwinkelte Konstruktionen flexible Matten.

Unser Tipp: Wir raten unseren Kunden immer, vor der Entscheidung für eine Dämmung den Rat eines unabhängigen Energieberaters einzuholen. Mit dem Fördermittelservice der BayWa Baustoffe informieren wir sie zudem über die staatlichen Fördermöglichkeiten für Ihr Bauprojekt.

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Thema: Nie mehr zuhause frieren – Alles zu Heizungstausch und Dämmung

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Diese unterschiedlichen Dämmmaterialien gibt es

Mittlerweile haben sich eine Vielzahl unterschiedlicher Dämmstoffe auf dem Markt etabliert und die Auswahl ist nicht immer leicht. Sie hängt nicht nur davon ab, was Sie genau dämmen wollen, sondern auch welche wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien Sie anlegen. Wir stellen die gängigen Dämmstoffe mit Ihren Vor- und Nachteilen vor:

  • Synthetisches Dämmmaterial

    In Deutschland kommen am häufigsten synthetische Dämmstoffe zum Einsatz. Solche erdölbasierten Dämmstoffe zeichnen sich vor allem durch ihren günstigen Preis aus. Hinzu kommt, dass sie sehr robust und beständig gegen Verrottung sind – selbst bei anhaltendender Feuchtigkeit. Zu den synthetischen Dämmstoffen zählt beispielsweise EPS (Expandiertes Polystyrol), bekannter als Styropor.

    In Wärmedämmverbundsystemen sind synthetische Dämmstoffe das bevorzugte Material. Aber auch bei Aufsparrendämmungen, Flachdachdämmungen und Kellerdämmungen, wo es auch auf Druckfestigkeit ankommt, lohnt sich die Wahl einer synthetischen Dämmung. Sie gehören zu den kostengünstigsten Dämmstoffen, haben erstklassige Wärmedämmeigenschaften und sind relativ einfach zu verarbeiten.

    Zu den Nachteilen: Synthetisches Dämmmaterial wird häufig als „normal entflammbar“ eingestuft. Für eine besonders nachhaltige Wärmedämmung eignen sich synthetische Dämmstoffe außerdem nicht. Zum einen wird zu ihrer Produktion vergleichsweise viel Energie benötigt. Zum anderen basieren sie nicht auf erneuerbaren Ressourcen. Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass die meisten synthetischen Dämmstoffe nur speziell entsorgt werden können.

  • Mineralische Dämmstoffe

    Zu den mineralischen Dämmstoffen zählen beispielsweise Glas- und Steinwolle. Alle Materialien die weder metallisch noch organisch sind, fallen in die Kategorie der mineralischen Dämmung. Wegen ihrer Vielseitigkeit, Langlebigkeit und dem günstigen Preis sind diese Mineralfasern die gebräuchlichsten Dämmstoffe in Europa.

    Die wichtigste Eigenschaft, die mineralische Dämmstoffe unverzichtbar macht, ist aber ihre Nichtbrennbarkeit. So wird Mineralwolle besonders bei erhöhten Brandschutzanforderungen oder als Brandriegel in WDVS auf EPS-Basis eingesetzt.

    Mineralisches Dämmmaterial unterstützt auch die Feuchtigkeitsregulierung im Haus und ist vergleichsweise günstig. Die bekannten gelben Glaswolle-Matten werden meist an der Fassade oder zur Dämmung des Dachs verwendet. Steinwolle ist vor allem für Dachdämmungen und im Trockenbau geeignet.

    Zu den Nachteilen einer mineralischen Dämmung gehören ihre energieintensive Herstellung und die freigesetzten Fasern bei der Verarbeitung. Außerdem können sich beim Dämmen Fasern ablösen, die zu einer Reizung der Atemwege führen.

  • Naturdämmstoffe

    Es gibt mittlerweile zahlreiche ökologische Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfasern, Kork, Flachs oder Hanf. Für diejenigen, die ihr Haus nachhaltig dämmen wollen, sind ökologische Dämmstoffe genau das Richtige. Neben ihrer ökologischen Unbedenklichkeit bieten diese Dämmstoffe meist eine gute Feuchtigkeitsregulierung und werden gerne als Dachdämmung eingesetzt.

    Die ökologischen Alternativen haben jedoch oft auch entscheidende Nachteile wie beispielsweise ihre etwas schlechteren Wärmedämmwerte. Zudem sind manche Materialien wie Wolle anfälliger für Schädlinge oder Verrottung

Bewertungskriterien für die Wahl Ihres Dämmmaterials

All diese Dämmstoffe sollten Sie nach den folgenden Kriterien bewerten:

Brandschutzklasse: Dämmmaterialien sind gemäß ihrer Eigenschaften in Baustoffklassen von A1 bis B3 eingeteilt. A steht für nicht brennbare, B für brennbare Baustoffe. Die meisten Dämmstoffe sind unter bestimmten Umständen brennbar und damit B1 oder B2.

Dämmfähigkeit: Wie gut ein Dämmstoff seine Hauptaufgabe der Wärmedämmung erfüllt, hängt von seiner Wärmeleitfähigkeit ab, die in der physikalischen Einheit W/(mK) angegeben wird. Je kleiner dieser Wert ist, desto besser dämmt das Material. In Deutschland wurden Dämmstoffe in sogenannte Wärmeleitgruppen (WLG) eingeteilt. Im Zuge der Harmonisierung europäischer Normen wurden sie von Wärmeleitstufen (WLS) ersetzt. Diese sind etwas genauer. Zum Beispiel haben Dämmstoffe der WLS 031 eine Wärmeleitfähigkeit von 0,031 W/(mK).

Druckbelastbarkeit: Nicht alle Dämmmaterialien sind belastbar. Wichtig wird das Thema Druckbelastbarkeit jedoch, wenn Sie beispielsweise einen Fußboden dämmen wollen.

Preis: Legen Sie beim Dämmen besonderen Wert auf Brandschutz, Nachhaltigkeit oder überdurchschnittliche Dämmfähigkeit, müssen Sie ein wenig mehr investieren.

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