Eine Frau mit einem Kind auf dem Arm und einem Gartenschlauch in der Hand

Garten: Richtig gießen

Richtig gießen: So schützen Sie Ihre Pflanzen vor dem Austrocknen

An wechselhaften Tagen kommen gut verwurzelte Pflanzen im Garten in der Regel auch ohne regelmäßiges Gießen aus. Wenn aber längere Trockenperioden folgen, ist das meiste Grün im Garten aber auf eine gute Bewässerung angewiesen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen unbeschadet durch die trockenen Monate bringen.

  • Topfpflanzen auf Balkon und Terrasse sollten bei Trockenheit / Hitze täglich gewässert werden
  • Abendliches Gießen reduziert den Wasserverbrauch
  • Pflanzen sollten im Wurzelbereich gegossen werden
  • Automatische Systeme sorgen für eine ideale Bewässerung

Nicht zu nass und nicht zu trocken: Wie viel sollte gegossen werden?

Wie häufig und intensiv die Bewässerung ausfallen sollte, wird unter anderem durch die Wurzeltiefe der Pflanze bestimmt. Da die oberste Erdschicht zuerst austrocknet, benötigen Flachwurzler in der Regel häufiger Wasser, als ihre tiefverwurzelten Verwandten. Da Pflanzen ihren Wasserbedarf nur über die Wurzel decken, müssen Tiefwurzler zwar seltener, dafür aber intensiver gewässert werden. Als Faustregel gilt: Ein Liter Wasser durchfeuchtet eine etwa ein Zentimeter tiefe Bodenschicht.

In der heißen Jahreszeit können Gartenbesitzer pro Tag mit etwa 20 bis 30 Liter Wasser pro Quadratmeter rechnen. Im Gemüsebeet sind etwa 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter nötig.

Bewässerung von Topfpflanzen

Topfpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse müssen in der heißen Jahreszeit täglich gegossen werden, da sie aufgrund des geringen Erdvolumens keine Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten ziehen können. Auch in längeren Trockenperioden muss regelmäßg gegossen werden. Damit die Pflänzchen auch nach längerer Abwesenheit noch zartes Grün auf den Balkon zaubern, sollte unbedingt ein automatisches Bewässerungssystem für Balkonpflanzen installiert werden. Alternativ kann natürlich auch der Nachbar zum abendlichen Gießen eingespannt werden.

Bewässerung von Jungpflanzen

Pflanzen, die frisch gezogen wurden und deren Wurzelwerk noch schwach ausgebildet ist, haben einen höheren Wasserbedarf als tief verwurzeltes Grün. Achten Sie also gerade bei Setzlingen auf ausreichend Feuchtigkeit. Gemüse- und andere Fruchtpflanzen brauchen außerdem während der Zeit der Knospen- und Fruchtbildung viel Wasser. Eine Schicht Mulch oder Gemüsewolle schützt die Erde vor direkter Sonneneinstrahlung und sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.

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Thema: Einfach, praktisch & nachhaltig: Automatische Gartenbewässerung - das Must-Have in einem modernen Garten

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Das richtige Gießwasser: Ist Leitungswasser schädlich?

Unter Hobbygärtnern ist Leitungswasser zum Gießen oft verpönt. Denn unser Trinkwasser ist mit einem pH-Wert von 8 oder höher vermeintlich zu hart für zarte Pflanzenwurzeln. Pflanzen bevorzugen weiches Wasser mit einem pH-Wert von 6 – 6,5. Einige Pflanzen, beispielsweise Rhododendren und Hortensien, wachsen mit kalkfreiem Regenwasser auch deutlich besser.

Trinkwasser sollte als eine der wichtigsten Ressourcen unserer Welt, natürlich nach Möglichkeit nicht verschwendet werden. Darüber hinaus ist das Nass aus der Leitung teuer. Das wirkt sich besonders im Sommer aus, wenn der Wasserbedarf besonders hoch ist. Wer seinen Garten mit Leitungswasser wässert, muss pro Kubikmeter jährlich mit rund ein bis drei Euro Wasserkosten rechnen. Dazu kommen die gestiegenen Grund- und Abwassergebühren, die sich nach dem Wasserverbrauch bemessen. Es lohnt sich also, im Garten eine Regentonne oder Zisterne aufzustellen, um möglichst viel kostenloses Regenwasser zum Gießen zu gewinnen.

Tipp: Um einem Befall mit Stechmücken vorzubeugen und das Wasser vor dem Verdunsten zu schützen, sollte die Tonne an regenfreien Tagen mit einem Deckel geschützt werden.

Wer keinen Wasserspeicher aufstellen kann, darf aber beruhigt sein. Denn Leitungswasser ist für den Garten weniger schädlich, als gemeinhin angenommen. Die meisten Pflanzen kommen auch mit hartem Wasser gut zurecht.

Tipp: Wer herausfinden will, wie hart sein Leitungswasser ist, kann die Wasserhärte mit einem pH-Wert-Messer überprüfen. Wasser von mittlerer Härte hat einen Wert zwischen acht und 14. Alles was darüber hinausgeht, ist als hartes Wasser einzustufen.

Der optimale Zeitpunkt im Sommer: Darf zur Mittagszeit gegossen werden?

Besonders um die Mittagszeit, wenn die Hitze ihren Höhepunkt erreicht, lässt so manches Pflänzchen den Kopf hängen. Trotzdem sollte nicht gleich beherzt zum Gartenschlauch gegriffen werden, um schlaffem Gemüse und welkenden Blüten zu neuem Leben zu verhelfen. Denn wenn die Sonneneinstrahlung am heftigsten ist, wirken feine Wassertropfen an den Pflanzen wie ein Brennglas. Außerdem verdunstet das Wasser in der Mittags- und Nachmittagshitze am schnellsten (rund 90 Prozent). Wer hingegen im Sommer in den frühen Morgen- und späten Abendstunden gießt, reduziert die verdunstete Menge auf rund 25 Prozent.

Tipp: Die ideale Bewässerungszeit im Sommer ist zwischen 3 und 5 Uhr morgens, wenn die Temperaturen am niedrigsten sind. Wer Wasser sparen will, sollte deshalb auf eine automatische Bewässerungsanlage mit Zeitschaltuhr setzen, die das nächtliche Gießen übernimmt.

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Richtige Bewässerung: Nur die Wurzel oder die ganze Pflanze wässern?

Rasensprenger bewahren zwar den Rasen vor dem Austrocknen, für das Gießen von Beetpflanzen und Büschen sind sie allerdings ungeeignet. Denn sie befeuchten nicht nur die Wurzeln, sondern auch die Blätter. Das fortlaufende Befeuchten kann bei empfindlichen Pflanzen wie Gemüse zu Pilzerkrankungen führen. Außerdem können feuchte Blätter bei direkter Sonneneinstrahlung verbrennen. Deshalb sollten Pflanzen nach Möglichkeit nur im Wurzelbereich gegossen werden. Ideal ist ein automatisches Bewässerungssystem für eine punktgenaue Wurzelbewässerung. Alternativ funktioniert aber natürlich auch die altbewährte Bewässerung mit Gartenschlauch und Gießkanne. An besonders heißen Tagen können die Wurzelballen von Balkonpflanzen auch gerne in einen Eimer Wasser getaucht werden.

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