Badezimmer umbauen: In vier Schritten zum barrierefreien Bad

Sie wollen Ihr in die Jahre gekommenes Bad an neue Bedürfnisse im Alter anpassen oder Ihr neues Bad gleich barrierefrei für die Zukunft ausstatten? Wir zeigen, wie Sie Ihr Badezimmer für mehr Sicherheit und Komfort umbauen.

Knapp eine Dreiviertelstunde verbringen die Deutschen im Durchschnitt am Tag im Badezimmer. Es lohnt sich also, darauf zu achten, dass Ihr Bad bequem nutzbar, praktisch und funktional ist. Denn spätestens im Alter können Badewannen, niedrige Toiletten oder zu wenig Bewegungsfreiraum große Probleme machen. Einige Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Badezimmer barrierefrei umbauen können, werden sogar vom Staat beziehungsweise der Pflegekasse bezuschusst.

Abhilfe schaffen Sie durch ein barrierefreies Badezimmer mit ausreichend Platz, dem nötigen Komfort und passenden Sanitärobjekten. Damit Sie sich auch im Alter im eigenen Bad frei und ungehindert bewegen können, zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber die wichtigsten Schritte, die Sie beim Bad-Umbau abarbeiten sollten.

Barrierefreie Dusche und Toilette

Die wichtigsten Umbaumaßnahmen für ein barrierefreies Bad

Die wahrscheinlich schwierigsten Entscheidungen betreffen die Inneneinrichtung des Bades. Die Auswahl an Sanitärobjekten ist vielfältig und nahezu unüberschaubar. Es gibt zahlreiche Ausführungen von Sitz- oder Duschbadewannen, bodengleichen Duschen, rutschhemmenden Fliesen, höhenverstellbaren Waschtische und WCs, berührungslosen Armaturen oder Halte- und Stützgriffen. Farbliche Kontraste können Menschen mit schlechtem Sehvermögen die Orientierung erleichtern.

Eine fachkundige Beratung ist dabei äußerst hilfreich. In unseren Standorten können Sie sich ausführlich über alle Möglichkeiten informieren.

  • 1. Barrierefreie Dusche einbauen

    Die Anforderungen für barrierefreie Duschen sind in der DIN-Norm 18040-2 geregelt. Eine wichtige Maßnahme, wenn das Badezimmer barrierefrei gestaltet werden soll, ist eine bodengleiche Dusche. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen kann es schwierig werden, über den Wannenrand von Dusche oder Badewanne zu steigen. Deshalb ist ein bodenbündiger Duschbereich, der plan mit dem Bodenbelag abschließt, eine erste wichtige Maßnahme für ein barrierefreies Bad. Möglich ist der Umbau zum Beispiel durch den Einsatz einer ebenen Duschwanne. Alternativ kann der Duschbereich auch ebenerdig gefliest werden.

    Egal, welche Methode zum Einsatz kommt, der Boden sollte in jedem Fall mit einem rutschhemmenden Belag ausgestattet werden. Eine barrierefreie Dusche sollte mindestens 120 x 120 Zentimeter groß sein, um mit dem Rollator zugänglich zu sein. Als rollstuhlgerecht gelten Duschen ab einer Größe von 150 x 150 Zentimetern. Haltegriffe in der Dusche erhöhen ebenfalls die Sicherheit. Um die bessere Bedienbarkeit der Dusche zu ermöglichen, wird am besten ein Einhebelmischer eingesetzt.

  • 2. Barrierefreies Waschbecken

    Damit ein Waschbecken auch im Sitzen genutzt werden kann, sollte seine Einbauhöhe zwischen 80 und 85 Zentimetern liegen. Ideal ist ein höhenverstellbarer Waschtisch, um das Becken sowohl im Stehen als auch im Sitzen verwenden zu können.

    Auf einen Waschbeckenunterschrank sollte im barrierefreien Badezimmer verzichtet werden. Spiegel und Ablageflächen sollten ebenfalls niedrig angebracht werden, damit auch körperlich beeinträchtigte Personen leicht nach Seifenspender und Zahnputzbecher greifen können. Damit der Siphon nicht im Weg ist, ist der Einbau eines Unterputzsiphon oder Flachaufputzsiphon empfehlenswert.

  • 3. Barrierefreie Toilette

    Damit Jung und Alt das WC selbstständig nutzen können, sollte die Toilette beim Umbau zum barrierefreien Bad ebenfalls angepasst werden. Herkömmliche Toiletten haben eine Standardhöhe von etwa 42 Zentimetern.  

    Um gehbeeinträchtigen Menschen und Rollstuhlfahrern das selbstständige Nutzen der Toilette zu ermöglichen, sollte der WC-Sitz allerdings auf einer Höhe zwischen 46 und 48 Zentimetern angebracht werden. Damit eine Toilette als barrierefrei gilt, muss außerdem ein freier Raum von mindestens 120 x 120 Zentimetern vor der Toilette eingeplant werden. In rollstuhlgerechten Bädern beträgt die Fläche 150 x 150 Zentimeter.

    Die WC-Spülung sollte auch im Sitzen gut erreichbar sein, ohne dass dafür die Sitzposition verändert wird. Haltegriffe neben dem WC erleichtern zusätzlich die Handhabung. Außerdem muss eine barrierefreie Toilette über eine Rückenstütze verfügen. Ablagen und Halterungen, beispielsweise für Toilettenpapier, müssen ebenfalls in gut erreichbarer Höhe angebracht werden.

  • 4. Rutschfester Bodenbelag im Badezimmer

    Die Rutschfestigkeit im barrierefreien Bädern ist ebenfalls in der DIN geregelt. Bodenbeläge müssen aus Sicherheitsgründen mindestens die Rutschfestigkeitsklasse „R 10“ aufweisen. Allerdings ist in vielen Bereichen, beispielsweise bei begehbaren Duschen eine Rutschfestigkeit der Klasse R11 oder höher sinnvoll.

Barrierefreie Toilette

Finanzierung und Fördermöglichkeiten von barrierefreien Bädern

Die Frage nach den Kosten eines barrierefreien Badumbaus lässt sich nicht einfach pauschal beantworten. Denn je nach Anforderungen, Umfang, Badezimmergröße und Bausubstanz können die Kosten höchst unterschiedlich ausfallen. 

Der versierte Heimwerker kann hier und da mit Sicherheit ein paar Arbeiten selbst übernehmen, um die Kosten etwas zu senken. Doch insgesamt gestalten sich die Aufgaben rund um den Umbau recht anspruchsvoll. Die Beauftragung eines Fachmannes ist also sehr ratsam.

Unser Tipp: Den Umbau können Sie unter Umständen auch gefördert bekommen. Mehr zu den Fördermöglichkeiten erfahren Sie in unserem Fördermittelservice.

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